Es sind nicht nur die eigenen Füsse, die uns tragen.
unbekannt

PFLEGEKINDER

Schon als Kind kam ich früh in Berührung mit Pflegekinder und Gastkinder.
Auch mein Mann hatte als Kind diese Begegnung gehabt, die uns beide positiv prägte.
So war es für uns beide rasch klar, dass wir unser Haus auch für andere Kinder öffnen möchten.
Mit A. aus Deutschland, unterstützt durch die Organisation KOVIVE, starteten wir als Gasteltern für: “Ferien für Kinder in NOT“ 2007 unsre Reise zusammen mit A und unsren Kindern.

Unser Angebot

  • Time-Out
  • Krisenintervention
  • Dauerplatzierung
  • Ferien- und Entlastungsplatzierungen
Time Out

Dies beschreibt eine kurze Zeitspanne, ca. 2-6 Wochen, in der das Kind eine Auszeit von zu Hause oder der Institution nimmt. Diese Platzierung eignet sich gut, bevor eine Situation zu eskalieren droht.

 

Krisenintervention / Wochenplatzierung

Diese Platzierungsform ergibt sich oft, wenn es schnell gehen muss und eine behördliche Verordnung vorliegt. Man arbeitet eng mit verschiedenen Behörden zusammen und es gibt viele Gespräche mit allen Beteiligten. Aus der Krisenintervention entsteht entweder eine Dauerplatzierung oder eine stationäre Platzierung.

Wir als Pflege-Eltern möchten der stationären Platzierung gerne vorbeugen und andere Settings anbieten, die in einer Pflegefamilie möglich sind – mit viel Zeit, Einzelsettings, Tiere, Mal- und Emotionsatelier wie auch Ausflügen. Traumas – oder solche die gerade in Entstehung sind – können so mit dem Kind/Jugendlichen aus verschiedenen Blickwinkeln angeschaut und verarbeitet werden.

 

Dauerplatzierung

Diese entsteht, wenn die anderen Platzierungen nicht wirksam waren oder man bemerkt, dass es zu Hause trotz z.B. Familienbegleitung nicht mehr möglich ist. Das Kind oder der/die Jugendliche kommt für immer oder jedenfalls eine sehr lange Zeit – möglichst bis nach der Lehre – zu einer Pflegefamilie, die ihm/ihr Tagesstruktur, Geborgenheit und Hilfe zur Selbsthilfe bietet.

 

Entlastungs- und Ferienplatzierung

Diese Form trifft man zur Zeit am häufigsten an. Ziel dabei ist, das Herkunftssystem vom betroffenen Kind/Jugendlichen zu entlasten. Ebenso erhält das Kind bzw. der/die Jugendliche die Möglichkeit, andere Perspektiven, Menschen und Lebenssituationen kennen zu lernen.

Im Dezember nahmen wir einen Jungen auf, der kurz darauf seinen Kollegen mitbrachte, welcher ebenso ein Entlastungs-Plätzli brauchte. Zusammen mit unseren 2 Töchtern unternehmen wir alle gemeinsam Ausflüge, spielen Gesellschafts-Spiele, diskutieren, lachen aber streiten auch mal. Für uns ist es wichtig, das Pflegekinder genau so integriert sind und – soweit bei Traumas möglich – gleich behandelt werden wie unsere Kinder.

Zur Zeit öffnen wir unser Haus vorwiegend Jungs. Für uns ist es wichtig, den Kindern Selbstwert, Selbstvertrauen und Achtsamkeit mitzugeben. Mit Hingabe, Geduld und Mitgefühl dabei zu sein. Die Kinder und Jugendlich dort abzuholen, wo sie sind und nicht zu überfordern. Sie auf Ihrem Weg zu unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Zudem begleiten, trösten und helfen wir, wo wir gebraucht werden. Dank unserer Erfahrung, Aus- und Weiterbildungen können wir sehr individuell auf die Kinder und Jugendliche zugehen.

“Der Instikt ist in den Füssen” (S. Tiesi, 2020)